Heißer Sommer und das Deo versagt? Ab jetzt nicht mehr!

Lange bevor ich den ÖKO-TEST-Bericht vom April 2018 zum Thema Deodorants und Anti-Transpirants las, machten wir unser Deo selbst. Da etliche Deos mit ‚mangelhaft‘ und ‚ungenügend‘ getestet wurden, bestätigte sich mir mal wieder: DIY (do it yourself) – da weißt du wenigstens was drin ist.

Was muss ein Deo können?

Natürlich vor dem unangenehmen Körpergeruch schützen. Das Schwitzen/Transpirieren ist ein natürlicher Vorgang. Zwei bis drei Millionen Schweißdrüsen sitzen in unserer Haut und sorgen dafür, dass der Körper seine Temperatur regulieren und auf ca. 37°C halten kann.

Es gibt aber auch extremes Schwitzen, also eine übermäßige Absonderung von Schweiß, genannt Hyperhidrose. Leider war ich selbst viele Jahre davon betroffen. Durch eine Operation habe ich die Krankheit regulieren lassen, jedoch fühlte ich mich auch nach der OP nie richtig wohl. Mir wurde, nach erneuten Tests, zur Nachbesserung eine Zweite OP empfohlen, die ich jedoch ablehnte. Ich lies mir in der Apotheke mein persönliches Deodorant mischen, welches höllisch unter den Achseln brannte. Aber es half ein wenig und das Schwitzen konnte noch mehr reduziert werden.

Jedoch enthielt dieses ‚Deo‘ welches ich zur Nacht auftrug unter anderem Aluminium – und das wollte ich eigentlich nicht. Ich habe in meinem Leben mit meinem früheren Schweißproblem fast alles getestet. Letztendlich half mir nur noch Deodorant für Männer – nur der Duft war mir dann doch zu extrem. Ich habe auf Viskose- und Baumwoll-Oberteile gesetzt und mich manchmal bis zu zwei Mal am Tag umgezogen und dazu Salbeitee getrunken, bis mir schlecht wurde. Der Schweißgeruch war gelegentlich unerträglich für mich selbst und ich habe mich natürlich sehr dafür geschämt.

Aber warum stinkt Schweiß eigentlich?

Franziska Oeler von Welt der Wunder hat es hier gut erklärt: ‚Je länger wir den Schweiß mit uns herumtragen, desto mehr stinkt er. Dabei ist frischer Schweiß eigentlich völlig geruchslos. Schuld am Gestank sind die Bakterien auf unserer Haut. Sie haben es auf Harnstoffe, Eiweiß, Milchsäure und andere Stoffe abgesehen, die neben Wasser und Salzen in unserem Schweiß vorhanden sind. Die Bakterien knöpfen sich die Stoffe vor und zersetzen sie. Dabei wird unter anderem Buttersäure frei – und die hat bekanntlich einen ziemlich fiesen Geruch. Wechseljahre und Pubertät sind eine Ausnahme, denn in diesen Lebensphasen finden in unserem Körper hormonelle Veränderungen statt, wodurch auch schon ganz frischer Schweiß stinkt.‘

Die Er-Lösung kam für mich zufällig, als ich 2017 von einem Rezept las, das Deo selbst herzustellen. Aber dazu gleich mehr.

Aluminiumsalze im Deo helfen zwar gut, das Schwitzen zu regulieren, jedoch kann es in größeren Mengen auch gesundheitsgefährdend sein. Na klar schmiert oder sprüht sich kein Mensch täglich von Kopf bis Fuß mit Deo ein. Jedoch darf man nicht vergessen, dass Aluminium auch in unserer Nahrung, im Wasser und in Kosmetika steckt. Die Menge macht also das Gift.

ÖKO-TEST hat 27 Deos und Antitranspirants getestet und nur vier erhielten die Note ‚sehr gut‘: Alverde Deo-Zerstäuber Bio-Grüner-Tee, Bio-Agave, Pumpspray; Benecos Deo Spray Aloe Vera, Pumpspray; Terra Naturi Deospray Vanilleduft & Mandarina, Pumpspray und Seba Med Frische Deo Frisch, Pumpspray.

Sechs Mal wurde mit ‚mangelhaft‘ (5) und fünf Mal sogar mit ‚ungenügend‘ (6) getestet. Es fällt schon auf, dass die schlechtesten Ergebnisse von Unilever (Dusch Das, Rexona, Dove), Beiersdorf (8×4, Nivea, Eucerin), Schwarzkopf und Henkel (Fa), Fit (Fenjal), Apotheker Bouhon (Frei Öl Deo), Coty (Adidas) und L’oreal (Garnier Mineral) stammen. Ich habe all diesen Firmen ursprünglich vertraut und fast alle der im Test aufgeführten Deos früher selbst benutzt! ☹

Der Test ist wirklich sehr interessant und zeigt mal wieder, wie wir durch die Werbung ganz schön übel an der Nase herumgeführt werden. Den kompletten Test findest du in der Öko-Test Ausgabe 04/2018 und online.

Und nun zu meinem persönlichen ‚Wundermittel‘. Es besteht aus nur drei Zutaten, die man meistens sogar alle im Haus hat: Bio-Kokosöl, Natron und Speisestärke. Nach Bedarf kannst du noch ätherisches Öl für den Duft hinzufügen. Wir mögen es jedoch einfach.

Drei Zutaten: mehr braucht ein gutes Deo nicht!

Auch die Zubereitung des Creme-Deos geht relativ fix:

Nimm‘ für dein Deo ein gut gereinigtes Glas mit Schraubverschluss. Fülle 4 EL Kokosöl hinein und lass‘ es schmelzen. Hinzu kommen 3 EL Natron und 3 EL Speisestärke (aus Kartoffel, Mais oder Pfeilwurz). Das Ganze mixt du dann mit einer Gabel oder einem kleinen Schneebesen kräftig durch, damit keine Klümpchen verbleiben. Nun muss es nur noch zu einer Creme aushärten und du kannst es im Bad oder bei Hitze auch im Kühlschrank aufbewahren. Sollte es zu flüssig sein, gib‘ ruhig ein wenig mehr Stärke hinzu.

Probiere am Besten ein bisschen rum. Wir haben auch schon die Mengen ein wenig variiert und uns so unser perfektes Deo gemixt. Anfangs war Jens sehr skeptisch und wollte es beim besten Willen nicht testen. Er hat absolut nicht an die Wirkung geglaubt. Es hat tatsächlich mehrere Wochen gedauert, bis er sich an einem Wochenende, an dem er zuhause war, an den Feind gewagt hat. Und siehe da: er war positiv überrascht und hat sich später für seine Dienstreise etwas vom Creme-Deo in einen kleinen Tiegel abgefüllt.

Die Anwendung ist auch kein Hexenwerk: nach dem Duschen entnimmst du mit einem Finger die cremige Masse (etwa eine Fingerspitze pro Achsel) und verreibst sie unter deinen Achseln. Es fühlt sich an wie ein Peeling. Tadaaa: auf in den Tag! ?

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