Die besten Tipps um Wasser, Geld und CO2 zu sparen

Bei dieser anhaltenden Hitze schreien alle nach Wasser: Menschen, Tiere, Pflanzen. Für uns hier in Deutschland ist Wasser (noch) kein Luxusgut. In anderen Ländern der Erde hingegen schon. Aber das können wir ändern ?

Lt. Wikipedia ist Trinkwasser (das Wasser für den menschlichen Bedarf) das wichtigste Lebensmittel und durch nichts ersetzbar. Trinkwasser ist auch jenes, welches wir zum Kochen, Waschen, Reinigen und zur Körperpflege benutzen.

Doch dieses Trinkwasser ist begrenzt: nur rund 2% des Wassers auf der Erde ist für uns brauchbares Süßwasser. 1% besteht aus nicht erreichbaren Gletschern und die restlichen 97% sind Salzwasser.

Am Schlimmsten trifft es die Menschen in den sog. ‚Dritte-Welt-Ländern‘. Lt. WWF haben über 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Süßwasser.

Für uns ist es kaum vorstellbar, morgens nicht duschen zu können, sich keinen Kaffee oder Tee kochen zu können oder die Klospülung nicht zu nutzen. Teste es doch mal, nur einen Vormittag komplett ohne Wasser auszukommen. Schnell wirst du wahrscheinlich merken, in welch einem Luxus wir hier leben.

Nach einer 2009 veröffentlichten Studie der Umweltstiftung WWF verbraucht Deutschland pro Jahr dreimal den Bodensee. Im Schnitt verbraucht jeder Deutsche etwa 25 Badewannen voll Wasser – pro Tag! Das Wasser trinken wir nicht und nutzen es auch nicht komplett zum Kochen, Waschen, Blumen gießen oder zur Hygiene. Es ist das virtuelle Wasser, welches wir nicht direkt sehen können, aber dennoch verbrauchen. Der Großteil unseres Wasserverbrauchs stammt nämlich aus dem Ausland, oft auch aus Ländern, die noch weniger Wasser als wir zur Verfügung haben. Dieses Wasser steckt in Nahrungsmitteln, Kleidung, Haushaltswaren, Elektroartikeln, usw.

Hier ein paar Beispiele:

  • Für Frühkartoffeln aus Ägypten werden pro Kilogramm 396 Liter Wasser benötigt; in Deutschland pro kg nur 28 Liter.
  • Spanische Tomaten brauchen Unmengen an Wasser: 48l pro Kilogramm. Besser greifst du zu Deutschen Tomaten, die etwa 9 Liter benötigen oder die unserer Nachbarn aus Holland, die mit gut 2 Litern auskommen. Aufgrund der beheizten Gewächshäuser sind diese jedoch höher im Energieverbrauch.
  • Spanische Erdbeeren: ein Alptraum für unseren Planeten. Darüber hatte ich bereits ausführlich im Februar hier im Blog geschrieben.

Den größten Wasserbrauch nehmen jedoch tierische Produkte in Anspruch. Schau mal hier, wieviel Wasser für nur ein einziges Steak gebraucht wird.

Damit hättest du sicher nicht gerechnet, oder? Stell dir vor, du hättest die Wahl: ein Jahr lang täglich duschen oder 1 Rindersteak essen – wofür würdest du dich entscheiden?

Eine Kuh trinkt – je nach Alter, Wetterlage und ob schwanger oder nicht -durchschnittlich 50 Liter Waser pro Tag

Lt. PETA werden für ein Glas Milch rund 200 Liter Wasser benötigt; für 1 Ei könntest du 3 Äpfel essen.

Den Hebel mit der größten Wirkungskraft, den wir alle sofort bewegen können, um Unmengen an Wasser zu sparen, ist also die deutliche Reduktion vom Fleischkonsum bzw. tierischen Produkten. Dazu hatte ich bereits im Blogbeitrag vom 14.10.2018 geschrieben. Für knapp 500 g tierische Produkte könnten wir sage und schreibe rund 25 kg Obst und Gemüse bekommen, wie das Bild von Lars Walther anschaulich macht.

Auch Kleidung ist durstig. Lt. Virtuelles Wasser kauft jeder Deutsche jährlich 28 Kilogramm Textilien. Ein T-Shirt benötigt für seine Herstellung im Schnitt 2.700 Liter Wasser; je nach Verarbeitung und Färbung können es bis zu 15.000 Liter sein. Baumwolle wird ebenso dort angebaut, wo wenig Wasser zur Verfügung steht: Indien, Türkei, Pakistan, Usbekistan, Bangladesh und China liefern zusammen mehr als zwei Drittel der weltweiten Baumwollproduktion und sind lt. WWF auch Deutschlands Top-Lieferanten.

Der WWF schreibt auch: ‚Der Wasserverbrauch im Baumwollanbau ist sehr hoch, weil die Felder überwiegend durch Überflutung mit Wasser versorgt werden. In Pakistan beispielsweise werden mehr als 90 Prozent der Wassermengen, die aus dem Indus entnommen werden, in der Landwirtschaft verwendet. Doch nur etwa ein Drittel davon erreicht tatsächlich die Felder. Der größere Rest verdunstet auf dem Weg oder versickert durch marode Bewässerungskanäle. Deshalb wird bereits jetzt ein Drittel des benötigten Wassers für die Bewässerung der Baumwollfelder aus dem Grundwasser gepumpt. ‘

Baumwolle

Die Weltbevölkerung wächst und ebenso der undurchdachte Konsum. Somit wird für uns alle das Wasser immer knapper. Aber: Wissen ist Macht und je mehr Menschen sich informieren und ihren Konsum hinterfragen, desto schneller können wir gemeinsam Probleme aus dem Weg schaffen ?

Hier unsere 7 Tipps, wie du täglich Wasser, Geld und CO2 sparen kannst:

Tipp 1: Regenwasser auffangen. Egal, ob du einen Balkon oder einen Garten hast: anstatt mühselig nach Grundwasser zu bohren, fange einfach das Wasser von oben auf. Wenn das Geld für eine große Regentonne zunächst nicht da ist, stelle beim nächsten Regen möglichst viele Eimer oder andere große Behältnisse auf. So sparst du dir das Gartenwasser aus dem Hahn fürs nächste Gießen. Du kannst aufgefangenes Regenwasser auch ideal zur Toilettenspülung verwenden – probiere es mal aus!

Tipp 2: Achtsam duschen. Du kannst schon sehr viel Wasser sparen, wenn du beim Einseifen oder beim Rasieren das Wasser ausmachst. Nicht nur Wasser und Geld, sondern auch CO2 kannst du einsparen, indem du möglichst kurz und kalt duschst. Und falls du ihn noch nicht hast, kaufe dir einen Sparduschkopf, den es ab ca. 20€ gibt. Damit kann ein Drei-Personen-Haushalt rund 410€ und 640kg CO2 pro Jahr sparen. Noch mehr sparst du, wenn das Duschwasser durch Strom erhitzt wird. Hier gibt’s noch mehr Infos dazu.

Tipp 3: Regional einkaufen. Am Beispiel der Kartoffel ist es sehr gut zu sehen, wieviel Wasser du sparen kannst (und natürlich auch Unmengen an CO2), wenn du Lagerkartoffeln aus deutschem Anbau kaufst und nicht aus Ägypten oder Israel, wo bis zu 14 Mal mehr Wasser pro kg benötigt werden. Es gibt im Internet praktische Saisonkalender zum Ausdrucken, den du dir an den Kühlschrank pinnen kannst und so immer weißt, wann du am nachhaltigsten einkaufen kannst.

Tipp 4: Unnötiges Wasser im Bad vermeiden. Das kannst du, indem du beim Zähneputzen oder Rasieren das Wasser immer aus- und nicht permanent laufen lässt. Ebenfalls kannst du eine Menge sparen, indem du die Dusche der Badewanne vorziehst.

Tipp 5: Spülmaschine und Waschmaschine immer voll beladen. Tatsächlich verbraucht eine moderne Spülmaschine weniger Wasser, als beim Spülen von Hand benötigt wird. Generell sparst du viel Energie, indem du die Geräte voll belädst. Achte beim Kauf von neuen Geräten auf die Effizienz­klasse A+++ und den „Blauen Engel“.

Tipp 6: Auf Bio-Baumwolle achten. Lt. Grüne Erde wird bei Bio-Baumwolle effiziente Tröpfchen- oder Furchenbewässerung eingesetzt. Hinzu kommt, dass biologisch bewirtschaftete Böden die Feuchtigkeit besser speichern können. Es wird zudem auf Agrargifte und genmanipuliertes Saatgut verzichtet. Beim Anbau von Bio-Baumwolle wird so gegenüber konventionell angebauter Baumwolle 91 % Wasser und 60 % Energie eingespart. Außerdem könne der Einfluss auf die Erderwärmung um 46 % reduziert werden.

Tipp 7: Sparsam mit tierischen Produkten umgehen. Versuche doch als ersten Schritt, mehr vegetarische Produkte zu essen oder auch mal ein Gericht komplett vegan. Mit nur einem Tag, an dem du dich komplett vegan ernährst, rettest du über 4000l Wasser, 20 kg Getreide, 3m² Wald, 9kg CO² und das Leben von vielen Tieren. Vielleicht morgen zum Mittagessen einfach mal Pasta mit Tomatensoße und ‘nen knackigen Salat dazu? Oder Ofengemüse mit Rösti-Ecken aus Kartoffeln? Oder ein leckeres Gemüse-Curry mit Reis?

Nachsatz:

Vergiss‘ nicht, dass alles, was du tust – jede Veränderung, ob positiv oder negativ – einen großen Einfluss auf unsere Kinder haben wird. Wenn du Ihnen als gutes Beispiel vorlebst, wie man mit dem Planeten und seinen begrenzten Ressourcen achtsam umgeht, wird ihre Zukunft nicht so schwer werden, wie Forscher sie aktuell leider voraussagen. Wir können noch etwas tun. Wir müssen aber auch anfangen und nicht mehr nur darüber sprechen. Der Weg, den uns unsere Eltern gezeigt haben, ist nicht zukunftsorientiert. Wir sind an der Reihe, einen besseren Weg zu gehen. Lasst uns gemeinsam handeln – für eine lebenswerte Zukunft, für unsere Kinder! ?

Setzt du einen der Tipps bereits um? Oder hast du einen super Tipp für uns, der hier nicht erwähnt wurde?

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