18 Experten-Tipps! Wieviel Sonne ist gesund?

Die Sonne ist der Stern, der der Erde am nächsten ist, und mit einem Durchmesser von 1,4 Millionen Kilometern etwa 100-fach größer als der der Erde.

Die Sonnenstrahlung ist eine der Grundvoraussetzungen für die Entwicklung des Lebens auf der Erde. Bei klarem Himmel und starker Strahlung ist sie der Grund, dass mehr vom Glückshormon Serotonin gebildet wird und die Produktion des Schlafhormons Melatonin heruntergefahren wird. Wir sind dadurch wacher und besser gelaunt und das Aufstehen fällt uns leichter, wenn der Tag hell beginnt.

Nach einem trüben Winter freuen wir uns riesig über die ersten Sonnenstrahlen im Frühling und genießen die wohlige Wärme auf der Haut. Wir ‚inhalieren‘ die ersten Sonnenstrahlen. Soweit so gut. Sonne ist wichtig. Dennoch dürfen wir die Kraft der Sonne nicht unterschätzen, denn Sie kann uns auch erheblichen Schaden zufügen.  

Die unsichtbare UV-Strahlung kann Sonnenbrand, Hautschäden und auch Hautkrebs verursachen und mit jedem Sonnenbad gehen wir das Risiko ein, irreparable Zellschäden zu erhöhen. Einen Sonnenbrand merken wir sofort; jedoch macht sich ein Hautkrebs erst viele Jahre oder gar Jahrzehnte später bemerkbar.   

Lt. dem Hautkrebsreport 2019 der Techniker Krankenkasse erkranken etwa 37.000 Menschen pro Jahr neu an dem Schlimmsten, dem hochgefährlichen schwarzen Hautkrebs. Insgesamt sei Hautkrebs (bösartige Tumore, die aus entarteten Zellen der Haut entstehen) mit über 272.000 Neuerkrankungen im Jahr 2016 die häufigste Krebserkrankung in der Bundesrepublik gewesen.

Wenn die UVB-Strahlung auf die Haut trifft, entsteht das wichtige Vitamin D3 – es sorgt für harte Knochen und Zähne, funktionierende Muskeln und ein gestärktes Immunsystem. Vitamin D entsteht allerdings nur, wenn der Körper ohne Schutz der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Dafür reichen bereits 15 Minuten am Tag, an dem Arme und Gesicht ohne Schutz Sonnenstrahlen einfangen dürfen.

Die Auswahl ist riesig, jedoch enthalten leider viele Sonnencremes krebserregende Inhaltsstoffe. Zur Sicherheit checkst du am besten mit der Codecheck-App vor dem Kauf, ob die gewünschte Creme safe ist.

Was sind UVA- und UVB-Strahlen?

Hierzu erklärt das Dermatologikum Hamburg die Strahlungen wie folgt:

‚Die Sonne sendet elektromagnetische Strahlen aus. Dazu gehören die UV-Strahlen, das sichtbare Licht und die Infrarotstrahlen. Die UVB- Strahlen sind energiereicher als die UVA-Strahlen, dringen aber nur bis in die Oberhaut ein. Dort sind sie mit verantwortlich für die Verdickung der Hornhaut (Lichtschwiele), die die Haut vor der Sonne schützt. Außerdem kurbeln sie die Vitamin-D-Synthese an und sorgen für den Neuaufbau von Pigment und damit für die Hautbräune. Zu hohe UVB-Strahlung kann allerdings gefährliche Folgen haben. So ist sie hauptsächlich für Sonnenbrände verantwortlich und kann in den Zellen der Oberhaut krebsauslösend sein.
Die UVA-Strahlen haben weniger Energie als die UVB-Strahlen, dringen aber tiefer bis in die Lederhaut ein. Die Bräune wird durch eine Umverteilung des schon vorhandenen Pigments erreicht. Die UVA-Strahlen sind gefährlicher als man vor einigen Jahren noch dachte. Sie können in hohen Dosen auch Sonnenbrände auslösen und es gibt Anzeichen, dass sie für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs (Melanome) mit verantwortlich sein könnten. Ihnen werden auch die sonnenbedingte Hautalterung (Photoaging) und das Auslösen bestimmter Allergien angelastet. Solarien werden mit UVA-Strahlen betrieben, jeder Sonnenbankbesucher sollte sich deshalb der Gefahr bewusst sein, der er sich beim Solarienbräunen aussetzt.‘

Auch bei bewölktem Himmel auf ausreichend Schutz achten!

Wie kannst du vorbeugen? Das empfehlen die Experten der ‚Nationalen Versorgungskonferenz Hautkrebs‘ und der ‚Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention‘:

  • Da die UV-Strahlung (Sonne, Sonnenbank) die Entstehung von Hautkrebs begünstigt, ist der Schutz enorm wichtig. Seit 2008 werden die Kosten zur Früherkennung von Hautkrebs ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
  • Vermieden werden sollte die künstliche UV-Strahlung von Sonnenbänken, da diese lt. einer europäischen Studie für bis zu 10% der Hautkrebsfälle verantwortlich sei. Auf Grund dieser Erkenntnis wurde ein Verbot von Minderjährigen in Sonnenstudios erwirkt.
  • Medikamente können die Lichtempfindlichkeit erhöhen; dazu am Besten den Arzt befragen
  • Schatten aufsuchen, Haut im Frühjahr langsam an die Sonne gewöhnen. Sonnenstrahlen können deine Haut sogar bis zu einem Meter unter Wasser noch erreichen
  • Achtung: vorgebräunt zu sein, bedeutet nicht, dass du besser geschützt bist; es entspricht in Etwa einer Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 2
  • Sonnenschutzmittel an allen unbedeckten Körperstellen auftragen, besonders an sog. ‚Sonnenterrassen‘: Scheitel, unbehaarte Kopfhaut, Nasenrücken, Augenpartien, Wangen, Ohren, Lippen, Schultern, Rücken, Dekolleté, Fußrücken.
  • Sonnencreme im Schatten und mindestens 30 Minuten bevor du in die Sonne gehst, dick auftragen. Sonnenschutz bestenfalls alle zwei Stunden erneuern und nach jedem Baden erneut auftragen. Wasserfesten Schutz nutzen.
  • Deodorant und Parfüm können in der Sonne zu bleibenden Pigmentflecken führen
  • Babys und Kleinkinder unter einem Jahr nicht der direkten Sonne aussetzen und nur im Schatten spielen lassen. Sonnencremes belasten außerdem die zarte Haut der Babys.
  • UV-Schutz-Kleidung tragen
  • Ebenso die Augen von Babys und Kindern sollten durch Hüte oder Schirme vor direkter Sonne geschützt werden
  • Auch vor einem Sonnenstich sind Babys und Kinder zu schützen; daher sollten sie viel trinken, sich möglichst im Schatten aufhalten und schützende Kleidung tragen
  • Ein Langarmshirt entspricht in Etwa dem Lichtschutzfaktor 20; je dichter der Stoff gewebt ist, desto höher ist der Hautschutz
  • Zwischen 11 und 15 Uhr nicht in die Sonne gehen und nur im Schatten oder drinnen aufhalten
  • Auch bei bewölktem Himmel eincremen
  • Konventionelle Sonnencremes enthalten chemische Lichtschutzfilter, von denen einige hormonell wirken können. Besser sind zertifizierte Naturkosmetik-Sonnencremes, da sie mineralische Filter wie Titanoxid und Zinkoxid beinhalten, die sich wie ein Schutzfilm auf die Haut legen und das Sonnenlicht reflektieren
  • Cremes immer dick auftragen! Für kleine Kinder empfiehlt sich eine Menge von ca. 3 Teelöffeln, bei Schulkindern ca. 5 Teelöffel und für Erwachsene ca. 8 Teelöffel.
  • Sonnensprays nicht direkt auf den Körper, sondern in die Hand sprühen und verteilen. Somit vermeidest du, dass eventuell enthaltene Nanopartikel in die tieferen Atemwege gelangen können.

Mein persönlicher Favorit: Lavera Sensitiv Sonnencreme 30 von Laverana – diese wurde übrigens von Ökotest mit ‚sehr gut‘ bewertet.

Welche ist deine liebste Sonnencreme?

Quellen: Ökotest Ausgabe 06/2019, Techniker KK Hautkrebsreport 2019, Dermatologikum Hamburg

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