Die Erde brennt – dessen sollte sich nach den Berichten aus den vergangenen Wochen und Monaten und der Extremwetterlagen jeder bewusst sein.
Viele warten darauf, dass die Politik etwas unternimmt. Das Warten hilft jedoch keinem Brand. Nimm‘ doch einfach den Gartenschlauch oder den Eimer Wasser und pack‘ mit an! Jede noch so kleine Hilfe von dir kann sich vervielfachen, wenn du anderen Menschen zeigst, wie es geht. Dann trauen sie sich, mitzumachen. Menschen brauchen Vorbilder.
Seien wir mal ehrlich: es ist selbstverständlich am Bequemsten, darauf zu warten, dass andere etwas ändern. Die eigenen Gewohnheiten zu ändern ist unbequem und meist mit Arbeit verbunden und daher auch der Grund, warum viele Menschen einfach ganz normal weiter leben neben dem Feuer. Immer in der Hoffnung, dass die Feuerwehr bald eintrifft und das alles richten wird.
Was sie dabei nicht wissen ist, dass die Feuerwehr gerade einen anderen Brand bekämpft und auf Hilfe angewiesen ist, weil sie es allein nicht in den Griff bekommt. Es sind zu viele Brandherde und täglich kommen neue hinzu. Sie brauchen also Hilfe aus der Bevölkerung.
Und jetzt kommen wir ins Spiel. Wir können viel tun. Wir könnten zum Beispiel auf unsere Flugreise verzichten und stattdessen mit der Bahn in den Urlaub fahren und öfter das Fahrrad benutzen oder zu Fuß laufen. Wir können im Winter die Raumtemperatur runter regulieren, um Energie zu sparen. Genauso auf den Wasser- und Stromverbrauch achten und auch hier Sparmaßnahmen ansetzten. Wir könnten noch viel mehr machen – aber müssen wir das eigentlich? Woher sollen wir denn wissen, was gut ist und was zu viel ist oder wie viele Ressourcen wir verbrauchen?
Diese Frage stellte ich mir und fand‘ online einen Verbrauchs-Rechner, der mir anzeigte, wie mein Lebensstil ökologisch betrachtet aussieht. Hier kannst du deinen persönlichen Fußabdruck ermitteln. Ich war selbst ziemlich erschrocken über mein Ergebnis.
Die Liste mit den Aufgaben, die wir erledigen können und müssen ist lang, ok. Doof, aber nützt ja nix. Haben wir und unsere Vorfahren verbockt. Also ran an die Arbeit. Aber was können wir JETZT sofort tun?
Wir Menschen essen in der Regel täglich drei Mahlzeiten. Wir können also drei Mal am Tag etwas gegen den Klimawandel tun – oder ihm weiter einheizen. Unsere Entscheidung.
Wenn ich mich also statt der Spaghetti mit Bolognese-Sauce für Spaghetti mit Tomatensauce oder einer Bolognese aus Soja statt Hackfleisch entscheide, habe ich mit nur einer Mahlzeit gegen den Klimawandel gekämpft. Vegane Ernährung kann grundsätzlich den Planeten retten, wie ich im Magazin Healthy Vegan Ausgabe 02//2019 gelesen habe.
Hier deren 6 Fakten, warum das so ist:
- Durch die vermehrte Aufnahme von Kohlendioxid aus der Erdatmosphäre versauern die Meere. Durch den Anstieg der Meeresversauerung können Lebewesen mit Kalziumkarbonat in ihren Gehäusen (z.B. Krebse, Korallen, etc.) weniger schnell wachsen und auch die Fortpflanzung wird stark eingeschränkt. Die Landwirtschaft erzeugt Kohlenstoff und greift somit das ozeanische Ökosystem an. Wenn wir also den tierischen Konsum einschränken oder besser noch vermeiden, können sich die Ozeane wieder stabilisieren.
- Durch die Massentierhaltung werden unglaublich große Mengen an Futter benötigt. Und dieses Futter muss schnell produziert werden. Das bedeutet, dass Pestizide und chemische Düngemittel eingesetzt werden. Diese landen über die Felder in unser Grundwasser, in die Flüsse. Dadurch sind mittlerweile weltweit über 400 sog. ‚Todeszonen‘ entstanden; also Bereiche, in denen kein Leben mehr vorhanden ist. Solange die industrielle Landwirtschaft so weiter macht, entstehen mehr dieser Todeszonen. Wird sie eingestellt, können sich die Gewässer wieder erholen.
- Jede Sekunde wird für Tierfutter der Regenwald um ein ganzes Fußballfeld verkleinert – jede Sekunde! Dort wird dann Futtermittel-Soja angebaut und unter anderem nach Europa verschifft. Der Regenwald ist die Lunge der Erde. Menschen und Tiere werden vertrieben oder getötet, um eine schnelle Rodung voranzutreiben. 70% der weltweiten Sojaproduktion dient der Ernährung von Tieren. Wir Deutschen bekommen unsere Sojaprodukte übrigens aus Deutschland, Österreich und Frankreich.
- Die Tierhaltung produziert mehr Treibhausgase, als der gesamte Verkehrssektor (Autos, Flugzeuge und Schiffe zusammen). Oft wird nur über CO² gesprochen, jedoch gibt es noch andere Treibhausgase, die für die Erderwärmung verantwortlich sind, z.B. Lachgas und Methan. Lt. Umweltbundesamt ist Lachgas (durch stickstoffhaltige Düngemittel in der Landwirtschaft und die Tierhaltung, Prozesse in der chemischen Industrie sowie Verbrennungsprozesse.) fast 300 Mal so klimaschädlich wie CO² und Methan etwa 25 Mal schädlicher als CO². Sie schreiben ‚Eine Veränderung der Ernährung und die damit einhergehende Verringerung der Tierbestände bei den Wiederkäuern ist die effizienteste Maßnahme, um Methanemissionen zu reduzieren. ‘
- Nachhaltigkeit reicht nicht mehr, wir müssen regenerieren, um den Planeten zu retten. Das gilt auch für unsere Meere. Wildfang mögen Menschen als natürlicher empfinden, als Tiere aus einer Fischfarm zu essen. Damit wird jedoch der Tod von zig tausend Robben, Walen, Delfinen, Schildkröten Haien oder Seevögeln gefördert, die sich in den Fischernetzen verfangen, der sogenannte ‚Beifang‘. Sie ersticken oft qualvoll. Das Ökosystem Meer ist eh schon so kaputt; die Fischerei macht’s noch schlimmer. Der Verzicht auf Fisch rettet somit nicht nur das eine Tier, sondern gleichzeitig viele weitere und hilft dem Ökosystem sich zu erholen.
- Wir brauchen alle Luft zum Atmen. Jedoch wird die Luft immer schmutziger. Die Luftverschmutzung führt zu saurem Regen, zu Algenblüten in Flüssen und Seen, zu Krankheiten in der Tierwelt, zu Ozon- und Waldschäden. Der US-Environmental Defense Fund sagt: ‚Wenn jeder Amerikaner ein wöchentliches Hühnergericht durch ein vegetarisches ersetzen würde, entspräche die dadurch entstehende Kohlendioxid-Reduzierung dem Verschwinden von 500.000 Autos.‘
Der Planet wächst täglich um 200.000 Menschen! Und alle wollen etwas zu Essen haben. Es könnte für alle reichen, wenn wir die Energie aus den Pflanzen direkt nehmen und die Pflanzen nicht an unsere Tiere verfüttern. Wir schlachten jedes Jahr 60 Milliarden Landtiere und noch viel mehr Fische und Meerestiere für unseren Massenkonsum. Die Menschheit wächst, der Planet und die Ressourcen jedoch nicht. So kommt es, dass wir Europäer und die Amerikaner aktuell ca. 3,5 Planeten verbrauchen – dabei haben wir nur einen!
Der Vortrag ‚Everyday Heroes‘ von Lars Walther hat Jens 2018 zum Nachdenken gebracht. Es war wie ein Weckruf. Jens, der sich niemals vorstellen konnte, jemals ohne Fleisch oder Käse zu leben und Veganer belächelte, machte sich plötzlich Gedanken, ob das alles so richtig ist, wie wir leben.
Bist du neugierig wie es dazu kam? Sieh‘ dir das Video unbedingt an – es ist übrigens sehr unterhaltsam! ?