Das beliebte Obst ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wirkt antioxidativ und stärkt das Immunsystem. Unreife Bananen liefern überdies gesunde Ballaststoffe wie die resistente Stärke, so dass sie bei Durchfall genauso gut wie bei Verstopfung eingesetzt werden können. Reife Bananen hingegen sind aufgrund ihres fruchteigenen Zuckergehalts eine ideale Energiequelle für Sportler. Bananen sind günstig zu bekommen, praktisch im Alltag und nicht mehr wegzudenken…Aber:
Finger weg von konventionellen Bananen – das gilt insbesondere für Kinder! Bananen gelten nämlich als ‚Pestizid-Weltmeister‘. Obwohl ich es schon länger weiß und eigentlich nicht darüber schreiben wollte, da ich schon ausgiebig über die hochgradig Pestizid-verseuchten Erdbeeren und Orangen aus Spanien geschrieben habe, lässt es mich einfach nicht los. Ich finde das Thema zu wichtig, denn Kinder lieben Bananen. Auch unsere Tochter verschlingt sie. Bis vor kurzem hat Opa, wenn er zu Besuch kam, immer Bananen mitgebracht, konventionelle Bananen. Mittlerweile zum Glück nur noch in Bio-Qualität.
Im Januar 2018 hat das ÖKO-TEST Magazin über das zweitliebste Obst der Deutschen berichtet und die Testergebnisse präsentiert. Obwohl Bananen schon so extrem billig angeboten werden, greifen viele Verbraucher dennoch nicht zur Bio-Variante.
Bananen haben einen langen Weg zu uns nach Europa. Sie kommen oft aus Ecuador, Peru oder der Dominikanischen Republik und werden dort in Monokulturen angebaut. Auch Kinder ab 12 Jahren arbeiten auf Bananen-Plantagen. Um gegen die hartnäckige Blattkrankheit Sigatoka zu kämpfen, fliegen wöchentlich Flugzeuge über die Plantagen, um sie mit Pestiziden zu besprühen. Durch Verwehungen landen die Pestizide nicht nur auf den Plantagen, sondern auch in nahegelegenen Wohngebieten und reichern sich in Böden an. Die Arbeiter auf den Banenanfeldern bekommen die Gifte direkt zu spüren, denn oftmals werden die Wartezeiten nach dem Sprühvorgang nicht ausreichend eingehalten, um die Ernten nicht zu gefährden. Zudem bekommen die Plantagenarbeiter keine Schutzkleidung gestellt, sondern lediglich diejenigen, die die Pestizide ausbringen. So ist es möglich, dass sie mit ihrer Kleidung das Gift auch zuhause verteilen.
Die Wiener Ärzteinitiative befragte Arbeiter von konventionellen und Bio- Bananenplantagen über ihre Symptome für eine Studie. Die Beschäftigten der konventionellen Plantagen litten deutlich häufiger unter Schwindel, Erbrechen, Augenbrennen, Hautreizungen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit, als die von Bio-Plantagen. Zudem wurden DNA-Tests an Zellen der Wangen-Schleimhaut durchgeführt. Signifikant häufiger konnten Zellveränderungen – und damit verbunden ein höheres Risiko an Krebs zu erkranken – bei Arbeitern von konventionellen Plantagen festgestellt werden.
ÖKO-TEST hat in allen konventionellen Bananen-Proben nicht nur auf der Schale, sondern auch Pestizid-Rückstände im essbaren Anteil gefunden. Unter den gefunden Stoffen waren auch zwei, die laut europäischem Gefahrstoffrecht als vermutlich krebserzeugend eingestuft werden.
Gute und sehr gute Ergebnisse erzielten Bio und Fairtrade in Kombination. Bio bedeutet jedoch nicht automatisch auch, dass faire Arbeitsbedingungen eingehalten wurden. Punktabzüge und damit Abwertungen gab es, wenn die Zertifikate nicht nachgewiesen werden konnten und keine Transparenz gewährleistet wurde.
Bei Bananen mit dem Label ‚Rainforest Alliance‘ fehlen die garantierten Mindestpreise und das unzureichende Verbot von hochgiftigen Pestiziden.
Die Produzenten von Fairtrade-Bananen (menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Handelsbeziehungen) bekommen einen garantierten Mindestpreis, der zumindest ihre grundlegenden Lebenshaltungskosten deckt.
Die besten Ergebnisse erzielten die Bio-Bananen von BanaFair, Aldi Süd, Netto Marken-Discount, Edeka, Lidl, Denn’s Biomarkt und Kaufland. Diese waren frei von Pestiziden und konnten auch alle garantierte Mindestpreise sowie ‚Fair‘-Zertifizierungen nachweisen.
Nach den Ergebnissen sind wir doch sicher alle bereit, pro Kilo Bananen (6-10 Stück je nach Größe) durchschnittlich 60 Cent mehr für faire Bio-Bananen zu bezahlen, oder? ?
Zudem ein Tipp, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: greife möglichst nach einzelnen Bananen, wenn sie dort liegen. Diese werden von vielen Kunden nämlich gemieden und leider dadurch oft entsorgt.
Auch Bananen, die optisch nicht mehr so schön sind, werden leider oft liegen gelassen – dabei sind die mit der bräunlichen Schale die allerbesten für Smoothies, Bananeneis, Bananenkuchen oder Bananenbrot ?
Kaufst du lieber biologisch angebautes Obst und Gemüse oder das etwas günstigere aus dem konventionellen Anbau?