Nun also doch: Kernkraftwerke kehren zurück – Dank Bill Gates.

Zumindest in einigen Köpfen scheint dies ein gangbarer Weg für eine saubere Umwelt zu sein. Aber was ist hier dran und wieso wieder zurück zur Kernkraft? Wo soll hier der Vorteil sein? Und wenn wir schon dabei sind: Wieso konnte sich bis heute kein einzelner Kraftwerkstyp durchsetzen?

Also, ran an die Arbeit, eben ‚mal schnell‘ recherchiert für euch und die Fragen geklärt.

Pustekuchen! No way…

Bei solch komplexen Themen gibt es nicht nur unheimlich viele Quellen, sondern darunter auch viele fragwürdige. Des Weiteren gab es in den letzten Jahren auch technische Veränderungen – ganz gleich ob Fort- oder Rückschritte. Vor allem aber gibt es zum Thema Energie so unglaublich viele verschiedene Meinungsmacher sowie Streitereien, dass man schnell den Durchblick verliert.

Hast du es gewusst?

Tatsächlich wird weiter an der Kernkrafttechnologie geforscht und es gibt hierzu auch bekannte Investoren, wie zum Beispiel Bill Gates. Ja, richtig gelesen: Microsoft Gründer Bill Gates. Aber warum?

Rein technisch betrachtet sind Kernkraftwerke eine klimafreundliche Stromerzeugung, weil dort keine chemische Verbrennung stattfindet und es wird kein CO2 emittiert; zumindest nicht direkt.
Ausgenommen seien die logistischen Prozesse und der Aufbau des Kraftwerkes, doch die Faktoren kommen auch bei vielen anderen Kraftwerkstypen zum Tragen.

Natürlich sucht Bill Gates nach einer besseren und ungefährlicheren Lösung, als die heutigen Varianten. Und hierzu gibt es auch Ansätze und vor allem Gründe.

Es gibt Quellen, wo bei gleicher Energiegewinnung 1 Kilogramm Energieträger in heutigen Kernkraftwerken für 3.000.000 Kilogramm Energieträger im Kohlekraftwerk stehen. Hier sucht Bill Gates nach einer Lösung mit einer noch größeren Spanne und zudem weniger Abfall.
Vielleicht findet sein Team tatsächlich eine effizientere, vor allem sicherere Lösung ohne radioaktiven Abfall, wie es heute leider der Fall ist. Bis dahin von unserer Seite ein „No-Go“ für Kernkraft.

Mehr dazu findest du hier.

Warum nicht ausschließlich ein Kraftwerkstyp?

Zunächst einmal entsteht beim Menschen so einiges aus der Historie heraus. Der Forschergeist einiger Menschen ließ Dinge wie Stromerzeuger verschiedenster Arten entstehen, weil auch lokale Gegebenheiten wie zum Beispiel vorhandene Rohstoffe eine Rolle gespielt haben. Und da wir Menschen bekanntlich nach „höher, weiter, besser…reicher“ streben, bleibt es nicht aus, dass sich das auch in unterschiedlichen Kraftwerkstypen darstellt.

Was gibt es denn im ‚Baumarkt‘ der Kraftwerke zu finden?

Also, da hätten wir zunächst die konventionelle Technik wie bei den fossilen Kraftwerkstypen (Kohlekraftwerke, Gaskraftwerke, Erdöl und Torf) die meistens etwas verbrennen, was wir fleißig ausbuddeln müssen. Das lag dort wirklich sehr, sehr lange unter der Erde und unser Ökosystem hätte nichts dagegen gehabt, wenn wir es dort gelassen hätten. Wir buddeln altes CO2 aus. Zu den Konventionellen zählen aber auch die Wasserkraftwerke, welche übrigens die stärksten Vertreter weltweit sind. Unter den Top 10 der leistungsfähigsten Kraftwerken zählen 9 Wasserkraftwerke.

In der nächsten Abteilung finden wir dann die alternative Stromproduktion der Erneuerbaren Energien (EE): Photovoltaik, Windkraft, Biomasse, Geothermie aber auch die Wasserkraftwerke (Lauf- und Speicherwasser mit natürlichem Zufluss).

Und welcher ist nun der beste Kraftwerkstyp?

Prinzipiell muss vorweg leider gesagt werden, dass es derzeitig keine einzig wahre Musterlösung der Stromerzeugung gibt, welche, unter Berücksichtig unseres aktuellen Strombedarfs, alle anderen Formen bis aufs Letzte ersetzen könnte – und zudem auch dann noch als die Nachhaltigste betrachtet werden könnte.

Siehe auch Zitat Wikipedia unter dem Suchwort „Kraftwerk“:

„Es gibt keinen „besten“ Kraftwerkstyp, jeder besitzt spezifische Vor- und Nachteile. Insbesondere auf Grund der hohen Flexibilität bezüglich Lastanpassung, geringer Standortabhängigkeit, kurzen Bauzeiten, niedrigen Baukosten und verhältnismäßig niedrigen Emissionen war die Stromerzeugung aus Erdgas mit 83,7 GW der Spitzenreiter bezüglich des Zubaus von neuer Kraftwerksleistung zwischen 2000 und 2008 in der EU, an zweiter Stelle lag Windkraft mit 55,2 GW.[14]“

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk#Eigenschaften_verschiedener_Kraftwerksarten

Da wir bei der Vertrauensfabrik gerne auch mal hautnah an Menschen und Unternehmen herantreten, haben wir uns einen Betreiber eines Biomassekraftwerkes geschnappt und interviewt. Sogenannte Biogasanlagen wurden anfangs auch politisch stark gepusht und staatlich subventioniert. Sie stehen heute jedoch teilweise wieder in Verruf.

Christoph erklärt Jens bei einem Rundgang über das Gelände, wie sein Betrieb funktioniert.

Wie kann das sein und was können Biogasanlagen-Betreiber tun, die sich heute mit der Kritik konfrontiert sehen?

Gemäß Betreiber Christoph Heitmann der Benas-Biogasanlage muss man das gesamte Potential ausschöpfen, damit die Anlage effizient arbeitet und vor allem mehr Vorteile bietet, als nur Strom zu produzieren. Deswegen forscht und tüftelt Christoph sehr intensiv, weil auch für ihn und seine Familie nachhaltiges wirtschaften wichtig ist.

Zukunftsgedanken! Das Mindset ist das A und O. So hat er es bereits geschafft, den verbleibenden Fasern den Stickstoff zu entziehen, sodass der Faserabfall, der am Ende übrig bleibt, für die holzverarbeitende Industrie oder Verpackungsindustrie genutzt werden könnte. Ideen hierzu hat er einige und Tests laufen bereits.

Was kommt da eigentlich hinein, in so eine Biogasanlage?

Wir dachten dabei an tierische Exkremente, jedoch belehrte uns Christoph eines Besseren. Er sagte, dass das tatsächlich viele Menschen so denken und erklärte uns, warum es besseres ‚Futter‘ für Biogasanlagen gibt, wie es auch in diesem Bericht heißt.

Des Weiteren erzeugt Christoph nicht nur Strom, sondern kann sein Gas so aufbereiten, dass er die Stadtwerke mit guter Erdgasqualität beliefern kann. Er hat also ein gewisses Maß an Flexibilität im Vergleich zu anderen Kraftwerkstypen.

„Das ist der besondere Vorteil einer Biogasanlage. Ich kann auf die verschiedenen Bedürfnisse des Energiebedarfs reagieren. Ist das Wetter gut für Photovoltaikanlagen oder für Windkraft, so kann ich für mehrere Tage in den Speichermodus gehen. Zu Spitzenzeiten oder nachts kann ich dann wieder liefern. Ich kann ebenfalls auf mehr Erdgas umschalten, wenn gewünscht. So machen wir uns auch etwas unabhängig von Gasimporten politisch instabiler Länder.“ erklärte mir Christoph.

Und er geht noch einen Schritt weiter: „Durch den Einsatz neuer Generatoren konnten wir auch unseren Wirkungsgrad erhöhen und benötigen weniger Mais und Land als zuvor – bei gleich bleibender Energiemenge. Das heißt natürlich auch weniger Transporte und weniger CO2. Zu guter Letzt nutzen wir auch die entstandene Prozesswärme für Trocknungsprozesse. Nichts soll ungenutzt bleiben. Wir versuchen wirklich auf allen Ebenen sehr effizient zu arbeiten und nehmen die öffentliche Kritik ernst. Wenn wir jetzt noch aus dem, was übrig bleibt, umweltfreundliche Verpackungen herstellen könnten, so wäre das eine große Erfüllung für mich.“

Dieses Beispiel zeigt, dass – egal wie steinig Wege manchmal sein können – es immer Menschen gibt, die versuchen das Beste daraus zu machen und neue Wege suchen. Die mutig sind und sich neuen Herausforderungen stellen. Und sie verzeichnen auch Erfolge für ein nachhaltiges Wirtschaften, Stück für Stück.

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