Noch mehr Kippen als Plastikmüll im Wasser gefunden!

Liebe Raucher!

Vor über 10 Jahren gehörte ich auch dazu. Damals war das Rauchen noch fast überall möglich. Und vor allem draußen – da hat es anscheinend niemanden gestört. Anscheinend nicht.

Achtlos haben wir die Kippen unterwegs auf dem Boden ausgetreten – und dort auch liegen gelassen. Heute schäme ich mich dafür.

Zum wiederholten Mal habe ich einen Bericht gelesen, in dem es um tote Tiere in Verbindung mit Kippenstummeln ging. Es zerreißt einem das Herz, wenn man weiß, dass das so einfach hätte vermieden werden können.

In dem Bericht geht es um das Dohlensterben in Donauwörth. Dohlen sind schwarz-graue Singvögel, die in Nordafrika und Europa zuhause sind. Ein Tierarzt hat sich die Nester angesehen und damit war die mutmaßliche Hauptursache für die vielen toten Singvögel schnell ermittelt: Zigarettenstummel. Dank der Menschen, die sie achtlos in Grünanlagen und auf die Straßen schmissen, anstatt sie im Müll zu entsorgen, kamen viele Jungvögel zu Tode. Die Vogeleltern hielten die Stummel fälschlicherweise für Nahrung und brachten sie ihrem Nachwuchs in die Nester.  

Bei jedem Sparziergang fallen mir die Zigarettenstummel auf, die mal auf der Straße, mal im Grünstreifen und sogar auf dem Spielplatz oder im Freibad herumliegen. Hier sind jedoch immer öffentliche Mülleimer vorhanden – wieso werden sie nicht genutzt? Fehlt hier die Aufklärung oder fehlt es an einer guten Erziehung? Oder ist es Bequemlichkeit?

Es ist nicht nur unästhetisch, sondern – was noch viel schlimmer ist: es ist auch gefährlich. Durch das Wegwerfen bzw. Entsorgen der Zigarettenkippen in der Natur, sind nicht nur alle Tiere gefährdet, sondern besonders unser Grundwasser! Bis zu 40l Grundwasser wird durch einen einzigen Zigarettenfilter verseucht! Nicht nur, dass Kippen unser Grundwasser, Flüsse, Seen und Meere sowie den Boden vergiften. Tiere verenden qualvoll an Kippenstummeln, die sie fälschlicherweise für Futter hielten oder indem sie mit dem verseuchten Wasser in Berührung kamen, bzw. es tranken.

Dass Rauchen schädlich ist, ist wohl jedem bekannt. Dass noch viel mehr, als der Schaden an der eigenen Gesundheit, entsteht, wissen die meisten nicht – und wir bis vor Kurzem auch nicht. In einem interessanten Infoblatt des Deutschen Krebsforschungszentrum werden wichtige Infos kurz zusammengefasst:

Tabak wird vor allem in Niedriglohnländern angebaut. Die großen Konzerne binden die Tabakbauern mit Knebelverträgen an sich und zahlen viel zu niedrige Preise. Auch Kinderarbeit ist im Tabakanbau verbreitet. Für die giftigen Pflanzen werden Urwälder gerodet, was wiederum das Klima belastet, Erosionen fördert und die biologische Vielfalt zerstört. Zudem ist der Einsatz von Chemikalien und Pestiziden im Tabakanbau unumgänglich – die wiederum im Grundwasser landen.   

Tabakanbau in Nicaragua.
Hier könnten statt der Tabakpflanzen zum Beispiel Nahrungsmittel angebaut werden, um der Bevölkerung zu helfen.

‚In Zigarettenstummeln sammeln sich jede Menge giftige Substanzen wie beispielsweise Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Und nicht zu vergessen: Nikotin. Es ist laut Gefahrenstoffrecht mit langfristiger Wirkung auch giftig für Wasserorganismen.‘

Auch dem Müll in Verbindung mit Zigaretten muss man Beachtung schenken: die Schachteln, die Päckchen, die Folien, Zellophan, die leeren Feuerzeuge.

Lt. PETA werden in der Tabakindustrie noch immer Tierversuche durchgeführt! In qualvollen Experimenten werden zum Beispiel Ratten in winzige Behälter gesteckt und über Jahre hinweg täglich bis zu sechs Stunden am Stück mit Zigarettenrauch vergiftet. Früher hat man auch Hunden und Affen Masken aufgesetzt, um den Rauch direkt einzuatmen oder ihnen mit Schläuchen über Öffnungen am Hals den Zigarettenrauch zu verabreichen.

Diese Versuche sind in Deutschland verboten, jedoch im Ausland noch gängige Praxis. Wenn du wissen willst, wer Tierversuche durchführen lässt und wer nicht, schau mal in der dieser Übersicht von Vegan News !

Auch Statista verrät erschreckende Zahlen: ‚Der durchschnittliche Zigarettenkonsum pro Tag summierte sich in Deutschland auf 204 Millionen Zigaretten. Damit rauchte jede Person in Deutschland durchschnittlich rund 2,5 Zigaretten täglich. Insgesamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr rund 74,4 Milliarden Zigaretten abgesetzt.‘

Auf der Seite Live-Counter heißt es: ‚Über 5 Billionen Zigaretten und Zigarillos werden weltweit pro Jahr geraucht. In Deutschland rauchen etwa ein Drittel der Erwachsenen, weltweit etwa ein Siebtel der Menschen, also gut eine Milliarde Menschen. Weltweit sterben jährlich ca. 6 Millionen Menschen an den Folgen der Nikotinsucht, davon 140.000 in Deutschland.‘

Hier stecken Tierversuche drin

Die Lösung

Jeder weiß, dass das Rauchen eine Sucht ist und nicht so einfach aufzugeben. Und jeder einzelne ist selbst für sich und seine Gesundheit verantwortlich. Dennoch möchten wir die Raucher bitten, nachsichtiger mit der Umwelt umzugehen und die Kippen ‚artgerecht‘ zu entsorgen. Sollte nämlich unterwegs kein Mülleimer zu finden sein, eignet sich hervorragend ein Taschenaschenbecher, um die Kippe loszuwerden. Diese kleinen Aschenbecher sind die beste Lösung, um Tiere und Natur vor dem Gift zu schützen.

Wer sich jetzt überlegt, mit dem Rauchen aufzuhören, kann mit dieser ‚Schnappsidee‘ großartiges bewirken und Gutes tun:

  • die eigene Gesundheit schützen
  • Tiere schützen
  • Gewässer/Grundwasser nicht mehr belasten
  • Böden nicht mehr verschmutzen
  • weniger Abfall verursachen
  • weniger Umweltbelastungen durch Tabakanbau
  • Kinderarbeit nicht mehr finanzieren
  • Hungersnöte und Armut nicht weiter fördern
  • Tierversuche nicht mehr finanzieren
  • Entwaldung nicht weiter unterstützen
  • Strände und Küsten sauber halten
  • die Gesundheit der Mitmenschen schützen
  • das Konto weniger strapazieren und mehr Geld für schöne Dinge haben

Rauchen ist ne Kopfsache. Ich habe es ohne Hilfsmittel geschafft, davon loszukommen. Wenn du es willst, schaffst du es auch ?

Und wer helfen möchte gegen die Kippen-Müllberge zu kämpfen, kann sich von Birgit Schad und den City Cleaners Germany inspirieren lassen: schau mal hier!

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