FFF – Wie alles begann

Vor einigen Monaten wurden die jungen Demonstranten noch müde belächelt, wenn sie freitags statt zur Schule auf die Straße gingen, um für ein besseres Klima zu demonstrieren. Mittlerweile schließen sich zigtausende Menschen weltweit der ‚Fridays For Future‘-Bewegung an – und es sind schon lange nicht mehr nur die Schüler.

Wer brachte den Stein ins Rollen?

Die junge Schwedin Greta Thunberg – der Name müsste mittlerweile jedem bekannt sein – verweigerte erstmals am 20.08.2018 im Alter von 15 Jahren den Unterrichtsbesuch. Daraufhin saß sie täglich über den Zeitraum von zunächst drei Wochen vor dem schwedischen Reichstagsgebäude in Stockholm mit einem Schild. Die Aufschrift ‚Skolstreik för klimatet‘ (Schulstreik fürs Klima) und ihr Protest erlangten weltweite Aufmerksamkeit.

In Deutschland wurde erstmals am 07.12.2018 in Bad Segeberg gestreikt. Bereits eine Woche später erreichte ein Streik in Kiel große mediale Aufmerksamkeit. Das Eis war gebrochen.

Ausgehend von Schweden fanden Aktionen in Australien, England, Italien, Deutschland, Niederlande, Belgien, Kanada, Frankreich, Schweiz, Österreich, Irland und Schottland statt. Mitte März 2019 erreichte die Bewegung dann globale Ausmaße mit zusätzlich einigen Hundert Demonstranten in Japan, Mexiko, Chile, Philippinen, Vanuatu und Indien.
Die Bewegung ist im Globalen Süden eine Randerscheinung, ebenso gibt es kaum Zuspruch in China, Südostasien, Korea, Russland und Japan.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fridays_for_Future

Wofür und warum wird gestreikt?

Es geht darum, auf klimapolitische Missstände aufmerksam zu machen. Vor allem aber soll das Übereinkommen von Pariseingehalten werden. Dieses Übereinkommen wurde am 12.12.2015 auf der UN-Klimakonferenz von 197 Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen in Paris verabschiedet. Es sieht die Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten vor.

Fridays For Future in Bremen – auch in den Sommerferien 😉

Am 2. März 2019 lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schülerdemonstrationen in ihrem Video-Podcast:
„Wir können unsere Klimaschutzziele nur dann erreichen, wenn wir auch Rückhalt in der Gesellschaft haben. Und deshalb begrüße ich es sehr, dass junge Menschen, Schülerinnen und Schüler demonstrieren und uns sozusagen mahnen, schnell etwas für den Klimaschutz zu tun. Ich glaube, dass das eine sehr gute Initiative ist.“
– Angela Merkel: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

https://de.wikipedia.org/wiki/Fridays_for_Future

Am 8. April 2019 veröffentlichte Fridays for Future Deutschland im Rahmen einer Pressekonferenz einen Forderungskatalog mit kurz- und langfristigen Zielen, die zusammen mit Wissenschaftlern entwickelt wurden.

  • Senkung der Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2035 auf netto null;
  • Umsetzung des Kohleausstiegs bis 2030;
  • 100 % erneuerbare Energien in der Energieversorgung bis 2035.

Zudem sollen folgende Ziele bis Ende 2019 umgesetzt werden:

  • Abschaffung der Subventionen für fossile Energien;
  • Abschaltung eines Viertels aller Kohlekraftwerke;
  • Einführung einer Kohlenstoffsteuer auf alle Treibhausgasemissionen, die durch die Erderwärmung zukünftigen Generationen entstehende Kosten kompensiert. Laut Umweltbundesamt wäre dies ein CO2-Preis von ca. 180 Euro pro Tonne.

Erfolge von Fridays for Future

2019 wurde Fridays for Future mit dem Förderpreis des Marion Dönhoff Preises ausgezeichnet.

Am 16.09.2019 wurden Greta Thunberg und Fridays for Future in Washington D.C. mit dem Ambassador of Conscience – Award ausgezeichnet. Es ist die größte Auszeichnung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Was sagt die Wissenschaft?

Knapp 27.000 Wissenschaftler, darunter viele Direktoren von Forschungsinstituten, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben den Aufruf der ‚Scientists for Future‘ unterschrieben und sagen damit deutlich: aus wissenschaftlicher Sicht reichten die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz bei Weitem nicht aus.

Jeder einzelne von uns ist gefragt. Und jeder kann was tun. Jeder kleine Schritt hilft. Die Zeichen sind nicht mehr zu übersehen. Auch, wenn die Hoffnung einer Rettung des Planeten immer kleiner wird, können wir zumindest versuchen, das Ende hinauszuschieben. Abwarten und

Was hilft dem Klima sofort?

‚geiz ist geil‘ und ‚weniger ist mehr‘

  • Reparieren statt neu kaufen (z.B. Elektronik)
  • Leihen statt neu kaufen (z.B. Werkzeug)
  • Gebraucht statt neu kaufen (z.B. Kleidung)
  • Konsum einschränken
  • Bahn statt Flugzeug
  • Kreuzfahrten vermeiden
  • ein langer Urlaub statt zwei kürzere
  • öfter Fahrrad fahren
  • Lebensmittel retten
  • Tierische Produkte minimieren; besser komplett verzichten
  • weniger heizen
  • Obst/Gemüse/Kräuter selbst anbauen
  • bio statt konventionell (Pestizide vermeiden)
  • Blumen- statt Steingärten
  • Bäume pflanzen
  • Verpackung vermeiden/minimieren
  • Öko-Strom beziehen
Jeder kann was tun 🙂

Was tust du um das Klima zu retten? Glaubst du, dass es noch zu retten ist? Sag‘ uns deine Meinung!

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