Kinderbeschäftigung – auch nach der Quarantäne

Ja, wir alle haben wahrscheinlich dieselben Fragezeichen im Gesicht: wie kann ich meine Kinder nur beschäftigen? Zwar können die ersten Kindergartenkinder zurück (zumindest in die Notbetreuung) und auch für die größeren Kids hat die Schule wieder begonnen. Für uns jedoch ist es noch nicht soweit; ein paar Wochen müssen wir noch durchhalten.

Anfangs haben wir das hier zuhause recht locker gesehen. Die Kinder durften auch gerne mal länger schlafen und in den Tag hineinleben. Das haben wir allerdings nach den Osterferien geändert, weil unsere Nachkömmlinge wie frisch aufgeladene Akkus herumtoben – selbst um 22 Uhr – und wir zu nix kommen. Nun werden sie zwischen 7:30 Uhr und 8 Uhr geweckt. Das bringt uns abends aber auch meist nur ne halbe Stunde mehr.

Vor 22:30 Uhr können wir daher im Büro oftmals nicht aktiv werden und uns um unser Herzensprojekt kümmern. So wie jetzt. Also erstmal ein Käffchen, um das ständige Gähnen zu unterdrücken. Ist doch recht ungewohnt, die Kids 24/7 um die Ohren zu haben. Auch, wenn ich es wirklich genieße, keinen terminlichen Verpflichtungen nachkommen zu müssen, bin ich dankbar, wenn ich mal zum Einkaufen oder Lebensmittel retten dank Foodsharing ohne Kids bin.   

Um wieder ein wenig Struktur in den Alltag zu bringen, habe ich mit den Kids zusammen einen Wochenplan erstellt. Ganz grob haben wir eine Art Stundenplan geschrieben. An diesem kann sich ein achtjähriges Kind schon sehr gut orientieren; kann ich wirklich empfehlen.

So haben wir vormittags die Stunden eingeteilt:

8-9 Uhr: Frühstück, Anziehen, Waschen / Zähne putzen

9-10 Uhr: Hausaufgaben

10-11 Uhr: ab in den Garten / Spiel- und Snacktime

11-12 Uhr: Sport (Yoga oder Kinderfitness nach YouTube-Anleitungen)

12-13 Uhr: wir lernen etwas Neues

Ich muss dazu sagen, dass wir uns nicht pingelig an die Zeiten halten, sondern diese der Orientierung dienen. Den letzten Punkt habe ich mir ausgedacht. Ich dachte: wann, wenn nicht jetzt, kann ich meinem Kind etwas Neues beibringen? So viel Zeit werden wir so schnell nicht wieder miteinander haben.

Kian hatte nie Interesse am Kochen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihm das Kochen schmackhaft zu machen. Siehe da: aus dem anfänglichen Nörgeln wurde pure Begeisterung! Er ist so wahnsinnig stolz und hat bereits drei Mal gekocht. Beim heutigen Abendessen kam ihm die Idee, eigene Rezepte zu kreieren und ein Kochbuch zu schreiben. Hätte ich niemals gedacht, dass es ihm so großen Spaß bereitet.

Als nächstes plane ich, ihm per Karteikarten ein wenig über Nahrungsmittel im Allgemeinen beizubringen. Die sehen dann wie folgt aus: auf einer Karte steht in Rot das Wort ‚Protein‘. Dann gibt es verschiedene Karteikarten, auf denen in blauer Schrift steht, wozu der Körper Proteine benötigt. Auf weiteren Karten stehen in schwarzer Schrift pflanzliche Nahrungsmittel, die als gute Proteinquellen dienen. Dazu erstelle ich eine Liste, aus der er alles ablesen kann. So fahre ich mit allen Nährstoffen fort und lerne selbst dabei noch mehr darüber. Das wird schließlich im Schul-Unterricht nicht gelehrt, obwohl es so wichtig ist! Ernährung kann und krank machen und auch heilen. Je mehr wir darüber wissen, desto besser können wir unseren Körper pflegen. Er ist unser Motor. Und jeder von uns möchte, dass er gut läuft, oder?

Ich orientiere mich hier natürlich an bester Fachliteratur und entnehme alle Infos für die Karteikarten aus dem Buch ‚Vegan-Klischee ade!‘ * von Niko Rittenau.

Hier noch ein paar Eindrücke, was wir so gemacht haben und was du selbst mit deinem Kind/deinen Kindern ganz einfach nachmachen kannst:


Wir haben zu Ostern Kartoffeldruck-Karten gemacht. Die Kids hatten irre Spaß dabei! Solche Karten lassen sich natürlich auch hervorragend vorfertigen für Geburtstage oder den Muttertag/Vatertag!

Wir haben schneiden geübt mit der Nagelschere. (Scherz)

Das sind ein paar Eindrücke. Natürlich lässt sich das auch wunderbar außerhalb Corona-Zeiten machen 😉

Nun geht bald wieder der normale Wahnsinn los. Schritt für Schritt werden Regeln gelockert und die Kinder freuen sich schon riesig darauf, wieder mit ihren Freundinnen und Freunden spielen zu dürfen.

Ich bin gespannt, wie sich der Alltag nun weiter verändern wird.

Was hast du Außergewöhnliches oder Besonderes in der Quarantäne-Zeit gemacht?

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2 Antworten auf „Kinderbeschäftigung – auch nach der Quarantäne“

    1. Lieber Klaus,
      herzlichen Dank für dein Feedback – das wissen wir sehr zu schätzen!

      Viele Grüße,
      Jana und Jens

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