Die Geschäftswelt lässt sich in einem Satz ganz einfach erklären:
„Die Nachfrage bestimmt das Angebot.“
Da ist eine Menge dran – und mit diesen Worten könnte bereits alles gesagt sein. Denn wenn sich, bei stets steigender Nachfrage, willige Käufer gierig und Zähne fletschend um wenige Produkte reißen, könnten sich dort Hersteller und Anbieter von langersehnten Produkten in ausreichender Menge als Heilsbringer statuieren.
Okay, das war jetzt vielleicht etwas übertrieben dargestellt. Wobei bestimmt einige Apple-Stores über ähnliche Ereignisse berichten können. Doch in der Regel ist ein solches Käuferverhalten eher die Ausnahme.
Nehmen wir nochmal den Eingangssatz „Die Nachfrage bestimmt das Angebot“ und beginnen mit der Nachfrage.
Was bedeutet eigentlich ‚Nachfrage‘? Also, wenn Du mich fragst, könnte man das Wort auch durch ein anderes ersetzten, wie zum Beispiel:
- Verlangen
- Bedürfnis
- Lust auf etwas
Der Gedanke daran, etwas Neues zu besitzen, löst gewissermaßen Gefühle in uns aus. Eine Art Befriedigung.
Denken wir doch nur an unsere letzten Käufe zurück. Dabei geht es mir nicht um Grundbedürfnisse wie Nahrungsmittel, sondern eher um die ‚Haben ist besser als Brauchen‘ – Käufe. Ich meine so etwas wie ein neues Smartphone, ein neues Auto, ein neuer Computer oder einfach nur neue Klamotten oder Schuhe.
Auf jeden Fall scheint dann etwas in uns die Bereitschaft zu wecken, es für einen gewissen Gegenwert in Form des Geldes zu kaufen. Genau genommen tauschen wir Geld gegen Ware.
Nachdem wir unsere Nachfrage befriedigt haben, sprechen wir oft auch davon, dass dieser Tausch der Sache wirklich Wert war. Sicherlich schon mal in ähnlicher Form gehört, oder?
Das entscheidende Wort in diesem Satz ist das Wort „Wert“.
Sprich, eine gewisse Wertvorstellung für die Sache müssen wir schon vor dem Kauf gehabt haben. „Was ist es mir wirklich wert? Soll ich das jetzt wirklich kaufen?“ Ist es seinen Preis wert?
Das können wir sicherlich erstmal so stehen lassen, oder?
Kleiner Spoiler:
Die Nachfrage kann, meiner Vorstellung nach, nicht allein verantwortlich für die Vielfalt der heutigen Angebote sein. Wenn ich etwas nicht kenne, so gibt es auch keine Wertvorstellung und/oder ein Bedürfnis dazu. „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“
Kannst Du mir noch folgen?
Der erste entscheidende Punkt für ein Unternehmen oder eine Unternehmung ist also die Sache mit dem „Wert“:
Punkt 1)
Jedes Geschäftsmodell generiert ein Produkt oder eine Dienstleistung mit einem gewissen Wert für Menschen,…
Klingt plausibel, oder? Zumindest muss es jemanden geben, für den es einen Wert hat. Dies trifft natürlich nicht auf uns alle zu. Aber machen wir erstmal weiter:
Punkt 2)
…die darin einen Nutzen für sich sehen oder überzeugt davon sind, dass sie es unbedingt brauchen,…
Punkt 3)
…für einen Aufwand oder Preis, für genau den sie bereit sind zu zahlen oder aufzukommen,…
Ich finde, wir kommen der Sache nun deutlich näher. Wir haben nun einen Wert zur Verfügung gestellt, für den es Menschen gibt, die daran interessiert sind und sogar Geld in die Hand nehmen wollen, um in den Besitz des Wertes zu kommen.
Reicht das schon für ein Business, sprich für unsere kleine Einführung in die Geschäftswelt? Nein, ein bisschen müsst ihr noch weiterlesen:
Punkt 4)
…und ihre Erwartungen zudem erfüllt werden.
Punkt 5)
Gleichzeitig muss das Geschäft auch für den Unternehmer ausreichend einbringen, sodass der Gewinn dazu beiträgt weitermachen zu können.
Alle diese fünf Punkte sind notwendig, um ein dauerhaftes Geschäft aufrechterhalten zu können. Sicherlich gibt es die eine oder andere Mogelpackung, aber mehr dazu in späteren Beiträgen. Vorweg sei zumindest erwähnt, dass so mancher Großkonzern die Stellschrauben dieser Idealvorstellung nicht immer sauber justiert.
Lass uns diese fünf Punkte gemeinsam auf den Prüfstand stellen:
Punkt 1)
Machst Du etwas, wo Du viel Zeit investierst, was nur für Dich wertvoll ist und vielleicht viel Geld kostet, es aber weder verkaufen kannst noch möchtest, so klingt es eher nach einem Hobby.
Punkt 2)
Betrachtest Du etwas nicht als Hobby, sondern als Dein Business, kannst aber nicht ausreichend Menschen überzeugen darin einen Nutzen für sich zu erkennen, so wirst Du dein Unterfangen bald wieder aufgeben müssen. Vor allem wenn Du geplant hast damit deinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Punkt 3)
Wenn zu wenige Menschen bereit sind, den von Dir verlangten Preis zu bezahlen, obwohl sie interessiert sind, so kann auch hier das Ende deines Vorhabens drohen.
Punkt 4)
Wenn Du nicht lieferst, was Du den Menschen versprochen hast, dann hast Du vermutlich bald ein großes Problem. Wer will schon verarscht werden? Das spricht sich rum und kann auch rechtlich ein teures Ende nehmen.
Punkt 5)
Bringt Dein Vorhaben zwar Geld ein – für Dich aber nicht zum weitermachen ausreicht – so sind wir vielleicht wieder beim Hobby, oder bei einer guten Tat, indem Du anderen Menschen kostenlos einen Mehrwert lieferst. Dennoch ist es kein Geschäftsmodell von dem Du leben kannst. Natürlich kann es dennoch eine gute Sache sein, aber darum soll es hier nicht gehen.
Wir müssen also alle fünf Punkte gemeinsam erfüllen, damit wir von einem „Business“ sprechen können. Und weil es anscheinend so banal und einfach aussieht, die Geschäftswelt in den meisten Fällen jedoch deutlich komplizierter klingt, möchte ich in den nächsten Blogbeiträgen näher darauf eingehen.
Zum Abschluss nochmal zusammengefasst:
(1) Jedes Geschäftsmodell generiert ein Produkt oder eine Dienstleistung mit einem gewissen Wert für Menschen, (2) die darin einen Nutzen für sich sehen oder überzeugt davon sind, dass sie es unbedingt brauchen, (3) für einen Aufwand oder Preis, für genau den sie bereit sind zu zahlen oder aufzukommen (4) und ihre Erwartungen zudem erfüllt werden.
(5) Gleichzeitig muss das Geschäft für den Unternehmer ausreichend einbringen, sodass der Gewinn dazu beiträgt weitermachen zu können.
(Dieser Grundgedanke entstammt nicht eigener Überlegung, sondern ist einem Buch entnommen, eigenständig übersetzt und mit eigenen Gedanken und/oder Darstellungen erweitert worden.
BUCH: The Personal MBA – Master The Art Of Business *
AUTOR: Josh Kaufman
(Sehr empfehlenswert, wenn auch nur in englischer Ausführung erhältlich. Für alle die mehr zum Thema „Business“ lernen und verstehen wollen. Leicht und verständlich geschrieben geht es in die Tiefe der Geschäftswelt.)
Fotos: Pixabay (Gerd Altmann)
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