Jana


Ja, ich bin ein Kind der 80er. Und ja: ich mag‘ auch die Musik. ? Ich erinnere mich noch wie gestern an die Fahrt vom Kindergarten nach Hause, als meine Mama das Radio lauter drehte und mir auf der Rücksitzbank ‚Fliegende Pferde‘ von Achim Reichel oder ’99 Luftballons‘ von Nena reingezimmert wurden.

Geboren und aufgewachsen bin ich auf einem Bauernhof (Milchviehbetrieb) in Niedersachsen. Bis zur 12. Klasse habe ich mehr oder weniger freiwillig die (lästige) Schulbank gedrückt, um dann für 13 Monate in die Staaten zu fliehen und viele Erfahrungen zu sammeln – fernab von dem gewohnten, warmen Nest. Ein Kulturschock sozusagen: vom kleinen Dorf als erste große Reise überhaupt direkt nach Amerika. Aber: sowas prägt! Alleine durchkämpfen – das macht einen eben nur härter.

Nach langem jobben in der Gastronomie und der ständigen Frage nach dem passenden Beruf folgte die Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau. Es hielt mich dort danach nichts mehr und so pflasterten unterschiedliche Arbeitsplätze bzw. Arbeitgeber meinen beruflichen Werdegang: drei Jahre im Internet-Reisebüro, zehn Monate als Schwangerschaftsvertretung beim Busreise-Veranstalter und drei furchtbare Monate als Reiseleiterin auf einem deutschsprachigen Kreuzfahrtschiff im Orient.

Mitte/Ende zwanzig war dann für mich die Zeit für Bodenständigkeit gekommen und schließlich ging es zurück ins Standort-Reisebüro, um die Kunden wieder live zu beraten. Heute jedoch ganz anders als früher: mit besserem Hintergrundwissen, bewusster, bedachter und rücksichtsvoller der Umwelt zuliebe.   

Zwischenzeitlich wurde geheiratet, sowie ein kleiner Einstein und eine quirlige Chaosprinzessin in die Welt gesetzt.

In meiner kaum vorhandenen Freizeit bin ich permanent auf der Suche nach Superhelden, die großartiges für unseren Planeten tun.

Des Weiteren tobe ich mich gerne in unserer viel zu kleinen Küche (andere würden sagen: >hui, hier steht aber viel in eurem Vorratsschrank – und wo ist eure Küche?<) aus, um neue vegane Rezepte zu testen. Und ehrlicherweise gestehe ich, dass ich neben dem Hauptjob im Reisebüro völlig überfordert bin, Kinder, Haushalt und Gartenarbeit in 24 Stunden unterzubringen ?

Jens

Ein Kind aus der Generation X und ebenfalls aus Niedersachsen, obgleich meine Eltern, Onkel und Tante, sowie Großeltern Düsseldorfer sind oder waren.

Schulisch war ich nicht besonders fleißig, doch Dank stetigen Druckes meiner Eltern, hielt ich es ebenfalls bis zur 12. Klasse aus. Viel Später folgte noch ein Fernstudium, welches ich 2009 erfolgreich beendete. 

Dass all das Schulwissen wichtig für meine Zukunft sein sollte, wurde natürlich immer wieder erwähnt, konnte mir jedoch nicht wirklich überzeugend vermittelt werden. Sprich aus Eigenmotivation lief zu der Zeit nicht viel, es war für mich ausschließlich eine Pflichtveranstaltung. Beim Fernstudium hingegen war die Sichtweise bereits eine Andere.

So war es dann auch Bequemlichkeit nach der Schule eine technische Ausbildung zum Industrieelektroniker zu wählen. Da kannte ich mich nämlich schon ein wenig aus und das klappte dann auch wirklich gut.

Dann folgte eine Zeit, nein…  eher ein Abenteuer, welches rückblickend dafür sorgte, dass der Schritt zur Vertrauensfabrik tatsächlich gegangen wurde. Hier in Kurzfassung mein weiterer Lebensweg:

  • 2000 – 2006 reiste ich durch die ganze Welt als Servicetechniker (Es blieb kein Kontinent aus). Dort habe ich Maschinen aufgebaut und Personal geschult. Innerhalb dieser Zeit lebte ich jeweils ein gutes 3/4 Jahr in Spanien und direkt danach im Oman.
    In dieser Zeit begann ich zudem ein Fernstudium und wollte Programmierer werden.
  • 2007 – 2011 Wechsel aus der Technik rein in den Vertrieb. Mit Programmierer werden war dann nichts mehr, auch wenn ich 2009 das Studium erfolgreich abgeschlossen hatte. Als Verkäufer bereiste ich hauptsächlich Asien und Afrika, wobei ich mit Asien hauptsächlich Vorderasien und Südasien meine. 
  • 2011 – 2019 Tapetenwechsel: Ich wechselte auf Eigeninitiative das Unternehmen auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Der erste Wechsel war nichts und so folgte kurzerhand der Zweite. Dort reise ich auch heute noch als Verkäufer für Sondermaschinen, jedoch hauptsächlich in Deutschland, Naheuropa und nur sehr selten in entferntere Länder. 
     

Ich habe bereits so viele Menschen aus verschiedensten Nationen kennengelernt und genau diese Zeit erweckte die Neugier in mir, sich mit dem Thema Mensch intensiver zu beschäftigen.

Warum sind wir so, wie wir sind? Was treibt uns eigentlich an? Warum verstehen wir uns manchmal nicht? Warum sind wir Menschen in vielen Dingen gleich, handeln gleich und bei anderen Themen eben nicht? Was ist tatsächlich los bei uns im Kopf?

Seit über zehn Jahren lese und höre ich Bücher mehr als ich es nur annähernd während meiner Schulzeit getan habe. Natürlich auch zu Themen, die mich beruflich weiterbringen sollten.

Erste Ansätze und Ideen für eine Vertrauensfabrik entstanden kurz vor meinem Tapetenwechsel. Die Grundidee formte sich langsam, der Name blieb jedoch bestehen.

Als dann unser erstes Kind kam, öffnete  sich der Horizont weiter. Zum Lesestoff  kamen Themen wie Umweltbelastung, totale Konsumbeeinflussung, sowie drohende technische Veränderungen, mit denen unsere Kinder eventuell zukünftig kämpfen müssen  hinzu. 

Jetzt wollen wir was bewegen, und nicht nur für uns im Kämmerlein reden.