Plastik wohin das Auge reicht – der Wocheneinkauf

Wieso um alles in der Welt muss an der Käse- oder Wursttheke alles einzeln verpackt werden? Ja, wir haben vor unserer Ernährungsumstellung reichlich Käse und ab und an ein bisschen Wurst verzehrt. Und es musste auch immer frisch aus der Theke sein und nur selten der abgepackte Kram. Klar habe ich teilweise 0,50€ pro Käse-Scheibe bezahlt und nicht 1,99€ für ein 500g-Pack eingeschweisste Scheiben, die nur optisch an Käse erinnerten. Aber der Preis war es mir Wert – der Geschmack war eben deutlich besser.

Bei einer Auswahl aus fünf verschiedenen Sorten, die jeweils in Scheiben extra für mich frisch vom Laib geschnitten wurden, kam ganz schön viel Käsepapier zusammen. Da hatte ich also insgesamt um die 20 Scheiben Käse bestehend aus 5 unterschiedlichen Sorten – und jede Sorte war separat in Käsepapier eingeschlagen. Dieser ‚Haufen‘ wurde dann nochmal extra in eine Tüte verpackt, die anschließend hübsch mit der Rechnung zugeklebt wurde. Ich habe mich immer gefragt, was der Quatsch soll, zumal der Käse in der Auslage ja auch gruppiert präsentiert wird und jeder Laib mit einem anderen kuschelt.

Anfangs wurde ich noch verwundert angeschaut, als ich darum bat, tatsächlich alle unterschiedlichen Scheiben in EIN Käsepapier einzuwickeln. ‚Aber die nehmen doch den Geschmack von den Anderen an‘ hieß es dann. Oh, das könnte tatsächlich passieren. Wie schrecklich. Ich erklärte dann freundlich, dass sie sowieso in unseren Mägen landen würden und eben diesen das völlig egal sei. Wir haben Käse in unserer Familie ‚inhaliert‘ und keines unserer Kinder hat je danach gefragt, warum denn der Benjamin-Gouda auf dem Old Amsterdam liegt oder der Bio-Möhren-Käse orangene Flecken auf dem weißen Ziegenkäse hinterließ.

Einige Dinge sind einfach völlig überflüssig. Irgendwann brauchte ich aber nichts mehr sagen – man kannte meinen Wunsch von weniger Verpackung; das war toll. Ich habe meine Bestellung aufgegeben, die verschiedenen Käsesorten wurden auf einem Papier abgewogen und auf einem anderen Käsepapier übereinander gestapelt, das Papier umgeschlagen und direkt zugeklebt – ohne extra Tüte. Tja, so einfach kann es sein. Unsere Zeit mit Tierprodukten ist zwar vorbei, aber ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück, als ich anfing weniger Müll zu ‚verbrauchen‘.

Papier statt Plastik? Genauso unsinnig, wenn es darum geht, Müll zu vermeiden!

Mein nächster Schritt war die Obst- und Gemüse-Abteilung. Innerlich habe ich einen Wutausbruch bekommen, wenn ich die Leute dabei beobachtete, wie sie die Bananenhände (jupp, die heißen wirklich so) in eine Plastiktüte (auch Hemdchenbeutel genannt) stopften. Aaaah, ich könnte schreien. Die Bananen kann man doch einfach in den Einkaufswagen oder -korb legen und gut! Was soll die Tüte bezwecken? Nee, nicht mit mir. Noch bevor die Supermärkte anfingen Gemüsenetze anzubieten oder auf Papiertüten (genauso dämlich) umzusteigen, hatte ich schon mein Wäschenetz dabei. Alle großen Früchte wie Kiwis, Birnen oder Mandarinen landeten sowieso einzeln auf dem Kassenband. Bei Kirschen, Champignons, einzelnen Nüssen oder anderen kleinen Früchten ist so ein Wäschenetz hervorragend.  Leider gibt es auf dem Dorf nicht diese tollen Unverpackt-Läden, daher muss man irgendwie probieren sich anders zu helfen. Aber es geht; nicht immer perfekt, jedoch wenn man aufmerksam einkauft, kann man ‘ne Menge Plastikmüll vermeiden.

…mal wieder nackig einkaufen gewesen…

Und so ist es mir gelungen den Plastikmüll in unserem 4-Personen-Haushalt von einem oder mehr Säcken auf einen halben Gelben Sack pro Woche zu reduzieren. Und unsere Kosten sind gesunken, da wir durch das bewusstere Einkaufen nebenbei auch auf eine kleinere Restmülltonne umsteigen konnten. Tolles Gefühl! Was möglich ist, kaufe ich auf jeden Fall ohne oder mit deutlich weniger Verpackung. Das klappt übrigens auch gut beim Bäcker! Wäschenetz oder den Stoffbeutel mitnehmen und alles da rein – sogar einzelne Brotscheiben. Ist ja schließlich nur für den Transport nach Hause.

Zurück vom Bäcker – ohne Verpackung 😉

Es macht Spaß und es befreit total. Hätte ich nie gedacht. Es ist so einfach und tut so gut, sich stumpf mal nicht in der Schlange der Gewohnheit einzureihen und ‘nen Schritt weiter zu denken und danach zu handeln! 

Dein Einsatz: anfangs ein wenig mehr Zeit für die Umstellung.

Dein Ertrag: weniger Müllgebühren und ein kleinerer ökologischer Fußabdruck! Sei stolz auf jeden kleinen Schritt, den du in Richtung Müllvermeidung gemacht hast und sei ein Vorbild für andere!!! 🙂

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