Reinigungsmittel selbst herstellen? (Teil 1)

Keine schlechte Idee für diejenigen, die ihre Gesundheit, Umwelt und den Geldbeutel schonen möchten. Mal ehrlich: wir haben einen Schrank voller unterschiedlicher Reinigungsmittel. Für jedes ‚Wehwehchen‘ das Passende. Bei uns haben sich in den letzten Jahren viele bunte Flaschen angesammelt, die wir zum Teil nur selten genutzt haben. Letztendlich greife ich jedoch sowieso immer zu meinen wenigen Favoriten und lasse alle anderen ungeachtet im Schrank versauern. Und warum ist das so? Weil ich mit den einfachen Mitteln bisher immer alles gut hinbekommen habe.

Einige dieser Flaschen sind 5 Jahre und älter…
Hm, ob Reinigungsmittel mit der Zeit ihre Wirkung verlieren?

Wasch- und Reinigungsmittel bestehen aus einer Vielzahl von chemischen Substanzen, die wir völlig ungeniert im Alltag anwenden, obwohl sie teilweise gesundheitsschädlich sind und die Umwelt erheblich belasten.  Wie das Luftanalyse-Zentrum schreibt, stehen einige sogar im Verdacht, giftig, krebserregend und/oder lungenschädigend zu sein.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe zählt das Umweltbundesamt auf: Chemikalien in Wasch- und Reinigungsmitteln.

Marketing: Segen oder Fluch?

Wir glauben an die besondere Kraft der einzelnen Wasch- und Reinigungsmittel und vertrauen gerne großen Konzernen wie Procter & Gamble (Marken wie Ariel, Febreze, Meister Proper, etc.), Unilever (Marken wie Coral, Domestos, Viss, etc.) und Henkel (Marken wie Persil, Pril, Weißer Riese, Spee, Somat, etc.). Der US-Konzern Procter & Gamble führt die Branche mit großem Abstand zu den anderen und setzt lt. Statista über 22 Milliarden US-Dollar um. Der britisch-niederländische Konzern Unilever folgt mit etwa zehn Milliarden Euro und der Deutsche Konzern Henkel setzt rund 6,5 Milliarden Euro um. Die Werner & Mertz GmbH (z.B. Marke Frosch) holt indessen auf, denn den Konsumenten ist schonende Reinigung zunehmend wichtiger.

Doch die Großen schlafen nicht und sorgen weiterhin dafür, im Gespräch zu bleiben. So investierte lt. Statista Procter & Gamble rund 6,8 Milliarden US-Dollar in Werbung, jedoch nur rund 2 Milliarden in Forschung und Entwicklung. Henkel steckt sogar etwa zehnmal mehr Geld in Marketing und Vertrieb, als für Forschung und Entwicklung in die Hand genommen wird.

Der deutsche Konsumgüterkonzern Henkel, der nicht nur Wasch- und Reinigungsmittel, sondern auch Kosmetika (z.B. Schwarzkopf, Fa, Syoss, etc.) und Klebstoffe (z.B. Pritt, Pattex, etc.) herstellt, brachte lt. Statista im Jahr 2018 rund 4,64 Milliarden Euro für Marketingzwecke inkl. Werbung auf.

Was löst es aus?

Einen wahren Reinigungsmittel-Boom. Es gibt mittlerweile für jeden Schmutzfleck einen speziellen Reiniger. Die Konsumenten freut es, denn sie fühlen sich bei den Marken, die jeder kennt, sicher und vertrauen auf die Wirkung. So kommt es, dass lt. Statista im Jahr 2019 in Deutschland über 1,1 Milliarden Euro mit Haushalts-Reinigern umgesetzt wurden.

So, genug mit den Statistiken. Die Zahlen sind echt irre. Ich habe mich gefragt, wieviel Energie und Ressourcen allein für die Herstellung der Kunststoffflaschen aufgebracht wurde. Dieser ganze Plastikmüll, der dabei entsteht, ist kaum auszumalen.

Und Wasser, welches zunehmend knapper wird, jedoch unserer Lebensgrundlage entspricht, wird bei den Herstellungsprozessen von Reiniger und Verpackung ebenso in hohem Maße verbraucht.

Wo wir schon beim Wasser sind: in den meisten Allzweckreinigern stecken oft 80-90% Wasser. Damit sich die Produkte nicht verkeimen, müssen sie konserviert werden. Ökotest hat einige Allzweckreiniger mal genauer unter die Lupe genommen. Obwohl die meisten Reiniger bei der Putzleistung mit ‚gut‘ oder ‚befriedigend‘ abschneiden, spielen bei der Reinigung die eigene Muskelkraft und Mechanik eine große Rolle.

=> Du benötigst also nicht zig Reiniger, sondern nur wenige und kannst auch da auf umweltfreundliche Produkte zurückgreifen. <=

Bei der Masse an Angeboten finde ich es so wichtig, sich mal mit den vielen bunten Flaschen, die im Haushalt so rumstehen, auseinanderzusetzten und sich zu fragen, ob die alle wirklich so dringend gebraucht werden.

Oftmals helfen auch ganz einfache Produkte – und die möchte ich hier und in kommenden Beiträgen mal vorstellen ?

In den nächsten Artikeln zeige ich, was Natron, Zitrone, Backpulver, Essig und Salz so draufhaben.

Heute geht’s erstmal um Olivenöl. Bei uns im Haushalt nicht nur in der Küche, als Augen-Make-Up-Entferner oder Bodyöl in Gebrauch. Mit Olivenöl lassen sich zum Beispiel auch Möbel reinigen. ?

Holz

  • Um Holzmöbel von Staub, Wasserflecken oder Schmutz zu befreien und sie gleichzeitig zu desinfizieren, nimmst du ¼ Tasse Olivenöl (etwa 50g) und den Saft einer halben Zitrone. Mit einem sanften Tuch kannst du diese Mischung zum Polieren der Möbel benutzen. Tipp: Teste es zunächst auf einer nicht sofort sichtbaren Stelle und warte, bis es getrocknet ist.

Metall

  • Lampenständer oder ähnliche Metallgegenstände werden oft stumpf und verlieren ihren Glanz. Mische ¼ Tasse Olivenöl (etwa 50g) und 1 EL Natron (etwa 10g). Damit reibst du die Oberfläche ein, lässt es gut 10 Minuten wirken und polierst es mit einem trockenen Tuch, welches die Ölmischung vollständig aufnimmt.

Töpfe

  • Auch Eingebranntes lässt sich mit Olivenöl und Essig super entfernen – du benötigst keinen Fettlöser. Du mischst ¼ Tasse Olivenöl (etwa 50g) mit 6 EL Essig (etwa 60g) und schrubbst den Topf. Lasse die Mischung einige Minuten einwirken und spüle den Topf gut mit Wasser aus.  

Kleber

  • Um Klebe-Rückstände von Aufklebern oder Klebstoffreste zu entfernen, eignet sich Olivenöl ebenso gut. 6 Tropfen Olivenöl werden mit 1TL Essig (5g) auf die entsprechende Stelle zum Einwirken gegeben. Nach 5 Minuten kannst du die Oberfläche wie gewöhnlich abwaschen und reinigen.

Manchmal tun es auch die einfachen Dinge. ? Probier‘ es mal aus und berichte von deinen Erfahrungen. Oder hast du weitere Tipps? Was möchtest du wissen?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert